Die Ohren gehören zu den besonders empfindlichen Bereichen im Körper des Hundes – und gleichzeitig zu den am häufigsten übersehenen. Schmutz, Feuchtigkeit oder Parasiten können das Gleichgewicht im Ohr schnell stören und zu schmerzhaften Entzündungen führen. Gerade Hunderassen mit hängenden oder stark behaarten Ohren sind besonders anfällig für Reizungen, Pilzbefall oder einen Parasitenbefall.
Ein häufiges, aber oft spät erkanntes Problem sind Ohrmilben beim Hund. Sie lösen starken Juckreiz aus und können unbehandelt zu ernsthaften Folgeerkrankungen führen. Regelmäßige Ohrenpflege hilft dabei, solche Probleme frühzeitig zu erkennen und vorzubeugen – mit wenigen Handgriffen und der richtigen Routine lässt sich das Risiko deutlich reduzieren.
Warum die Ohrenpflege beim Hund so wichtig ist
Die Ohren des Hundes sind nicht nur ein wichtiges Sinnesorgan, sondern auch besonders anfällig für Verschmutzungen und Infektionen. Im Gegensatz zum menschlichen Gehörgang ist der des Hundes oft enger, gewinkelt und schlechter belüftet – ideale Bedingungen für Bakterien, Pilze oder Parasiten. Besonders gefährdet sind Hunde mit langen Hängeohren, viel Fell im Ohrbereich oder einer erhöhten Talgproduktion.
Bleibt die Ohrenpflege aus, können sich Schmutz, Ohrenschmalz oder Feuchtigkeit ansammeln – was Reizungen und Entzündungen begünstigt. Unbehandelt entwickeln sich daraus häufig chronische Probleme, die schmerzhaft und schwer zu behandeln sind. Auch Parasiten wie Ohrmilben beim Hund finden in ungepflegten Ohren einen idealen Lebensraum. Regelmäßige Pflege schützt also nicht nur vor Beschwerden, sondern erhält langfristig die Gesundheit des Hundes.
Ohrmilben beim Hund: Ursachen, Übertragung und Risikofaktoren
Ohrmilben beim Hund werden durch winzige Parasiten verursacht, die sich im äußeren Gehörgang ansiedeln und dort von Hautzellen und Gewebsflüssigkeit leben. Besonders häufig ist die Art Otodectes cynotis, die nicht nur bei Hunden, sondern auch bei Katzen vorkommt. Die Übertragung erfolgt meist direkt – etwa durch Kontakt mit infizierten Tieren – kann aber auch über kontaminierte Decken, Bürsten oder Umgebungen stattfinden.
Besonders gefährdet sind Welpen, Hunde aus dem Tierschutz, Hunde mit geschwächtem Immunsystem oder Tiere, die engen Kontakt zu anderen Vierbeinern haben. Die Milben breiten sich schnell aus und führen zu starkem Juckreiz, Unruhe und dunklem, krümeligem Ohrsekret. Ohne Behandlung kann es zu schmerzhaften Entzündungen, Gehörgangverengungen oder sogar Trommelfellverletzungen kommen.
Frühzeitig Anzeichen für Ohrmilben oder Entzündungen erkennen
Früherkennung ist entscheidend, um Ohrprobleme beim Hund rechtzeitig zu behandeln. Erste Hinweise auf Ohrmilben beim Hund sind häufiges Kratzen an den Ohren, starkes Kopfschütteln oder Reiben des Kopfes an Möbeln oder dem Boden. Auch ein unangenehmer Geruch aus dem Ohr oder dunkles, kaffeepulverartiges Sekret im Gehörgang sind typische Warnzeichen.
Entzündungen zeigen sich zusätzlich durch Rötungen, Schwellungen oder eine deutlich erhöhte Empfindlichkeit bei Berührung. Manche Hunde wirken insgesamt unruhiger oder ziehen sich zurück. Wichtig ist: Ohrmilben und bakterielle Infektionen verursachen teils ähnliche Symptome – eine eindeutige Diagnose kann nur durch eine tierärztliche Untersuchung erfolgen. Je früher reagiert wird, desto schonender und schneller lässt sich das Problem behandeln.
Ohrpflege in der Praxis: Tipps für Reinigung und Kontrolle
Eine regelmäßige Ohrpflege hilft dabei, Verschmutzungen und Entzündungen vorzubeugen – besonders bei Hunden mit langen Ohren oder dichtem Fell im Gehörgang. Empfehlenswert ist eine wöchentliche Sichtkontrolle, bei der die Ohren vorsichtig zurückgeklappt und auf Rötungen, Ausfluss oder unangenehme Gerüche geprüft werden.
Zur Reinigung eignen sich spezielle Ohrreiniger für Hunde, die den Gehörgang schonend säubern und überschüssiges Ohrenschmalz lösen. Wichtig: Niemals Wattestäbchen verwenden, da sie das Trommelfell verletzen oder Sekret tiefer ins Ohr schieben können. Stattdessen ein weiches Tuch oder Wattepad benutzen. Bei Unsicherheiten sollte eine Fachperson zeigen, wie die Anwendung korrekt erfolgt.
Vorbeugung von Ohrmilben beim Hund – das können Sie aktiv tun
Vorbeugung beginnt im Alltag: Eine saubere Umgebung, regelmäßige Fell- und Ohrpflege sowie die Vermeidung von engem Kontakt zu infizierten Tieren reduzieren das Risiko deutlich. Besonders nach dem Baden, Schwimmen oder Toben im Freien sollten die Ohren vorsichtig getrocknet und kontrolliert werden. In Haushalten mit mehreren Tieren lohnt sich eine regelmäßige tierärztliche Kontrolle, da Ohrmilben beim Hund sehr ansteckend sind.
Auch ein starkes Immunsystem schützt – daher sind hochwertige Ernährung, Bewegung und Stressvermeidung wichtige Faktoren. Wer frühzeitig handelt, erspart seinem Hund unangenehme Behandlungen und sich selbst unnötige Sorgen.